Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe der Stadt (Halle) | Landesweit anerkannter Träger der Jugendhilfe
Ein Schutzengel für Kinder

Träume und Hoffnungen

Abschlussbericht der Ausstellung

Vom 2.09. bis zum 12.09.2010 veranstalteten wir, der Verein „Ein Schutzengel für Kinder e.V.“ im Weineck-Saal des Volksparks in Halle, die Ausstellung „Träume und Hoffnungen“.

Gezeigt wurden Bilder, Skulpturen und Werke von Kindern und Jugendlichen des Projektes „Seelensteine“ des Trägerwerkes Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt e.V., der AWO-Kinderwohngruppe „Leuchtturm“ und der Landungsbildungszentren für Körperbehinderte, Hörgeschädigte und Sehbehinderte.

Ziel der Ausstellung war es, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihres sozialen Hintergrundes bzw. ihrer Beeinträchtigungen eher am Rand der Gesellschaft wahrgenommen werden, die Möglich-keit erhielten, sich selbstbewusst mit ihren Werken und Ideen zu zeigen.

Mit der Ausstellung sollte auch darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig die kunstpädagogische und kunsttherapeutische Arbeit ist und wie sehr diese Projekte durch Haushaltskürzungen und Sparmaßnahmen gefährdet sind. Die Ausstellung sollte auch ein Forum sein, welches zum einen auf die Projekte aufmerksam macht, aber auch Men-schen und Institutionen ansprechen sollte, genau diese für die Kinder und Jugendlichen so wichtigen Projekte zu fördern, zu begleiten und zu unterstützen. Im Vorfeld der Ausstellung gab es eine Pressekonferenz, bei denen den lokalen Medien wichtige Informationen zur Ausstellung mitgegeben wurden. Es wurden Plakate gedruckt und Einladungen an wichtige Persönlichkeiten und Institutionen verschickt,

Regionale Medien wie MDR-Fernsehen und MDR-Radio, TV Halle und der Mitteldeutschen Zeitung berichteten vor und während der Ausstellung. Auch auf Radio Corax, einem lokalen Rundfunksender, gab es ein Feature. Die Eröffnung der Ausstellung fand vor ca. 200 Gästen statt. Neben dem Auftritt der Schülerband des LBZ für Körperbehinderte wurden Grußworte durch einen Vertreter der Stadt, von Trägereinrichtungen und Förderer gesprochen und es wurde ein Grußwort des Bundespräsidenten verlesen. Vor allem aber wurden die jungen Künstler geehrt, deren Werke ausgestellt wurden.

Unter den Gästen waren unter anderem die Eltern der Kinder und Jugendlichen, weitere Vertreter der Stadt Halle, Geschäfts-führer, Mitglieder der Volkssolidarität und des Lady Lions Club Halle. Mit den beiden letztgenannten Institutionen wurden Kontakte aufgebaut. Insgesamt kamen 653 Besucher in die Ausstellung. Besonders Schulen und Kindergärten nutzten das Angebot sehr rege. Es waren ca. 20 Klassen, Kindergarten- und Hortgruppen mit ca. 420 Kindern und Jugendlichen in der Ausstellung. Auch berufsbildende Schulen besuchten die Ausstellung, so z. B. angehende Ergotherapeuten und Erzieher.

Alle Klassen und Gruppen wurden von 1 Kunstpädagogin und 2 Sozialpädagogen durch die Ausstellung geführt und begleitet. Sehr fachkundig wurden die einzelnen Einrichtungen, die ausgestellt hatten, vorgestellt und die ausgestellten Werke erklärt und erläutert. Besonders begeisterte die besuchenden Kinder das Angebot, selber mitmachen und malen zu können. So entstanden während der Ausstellung zahlreiche Bilder, die ebenfalls mit ausgestellt wurden, so dass am Ende der Ausstellungen eine sehr bunte, vielschichtige Sammlung von Kinderbildern entstanden ist, die die Eindrücke der besuchenden Kinder auf sehr lebendige Art und Weise widerspiegeln.

Die Ausstellung selbst war in 3 Bereiche geteilt. Im 1. Bereich stellte das Projekt „Seelensteine“ des TWSD aus. Hier wird mit Kindern von seelisch erkrankten Eltern u. a. auch kunsttherapeutisch gearbeitet. Die verschiedenen Methoden und Techniken wurden hier sehr plastisch und mit beeindruckenden Exponaten dargestellt, so dass es gut gelang, die Arbeit des Projektes darzustellen. Besonders beeindruckten die Streichholzschachtel-Geschichten, die Drehbilder und die Tonarbeiten. Im 2. Bereich stellte eine Kinderwohngruppe der AWO Halle selbstbewusst, farbenfroh und sehr lebendig ihr gemeinsames Leben in der Wohngruppe, ihre Ideen und Wünsche vor.
Alle Wohngruppen der AWO sind dezentral in normalen Wohnhäusern in Halle-Neustadt untergebracht. 3 – 8 Kinder leben hier zusammen mit ihren Erziehern einen normalen Alltag, der sich nur unwesentlich von einem normalen Zusammenleben in einer Familie unterscheidet. Besonders beeindruckte das 3x2m große farbenfrohe Gemeinschaftsbild. Seit März erarbeiteten die Kinder der Wohngruppe gemeinsam mit den Kunstpädagoginnen des Kindermuseum Halle das Bild. Bei der gemeinsamen Arbeit entstanden u. a. noch zahlreiche Einzelexponate und 2 Filme, die während der Ausstellung gezeigt wurden. Das große Gemeinschaftsbild wird zukünftig in der AWO-Wohngruppe „Leuchtturm“ als Dauerexponat zu sehen sein.

Im 3. Bereich stellten die 3 Landesbildungszentren Arbeiten aus, die während des Kunstunterrichtes entstanden waren. Besonders interessant waren hier die methodisch-didaktische Vielfältigkeit, mit denen den Kindern und Jugendlichen, trotz ihrer Beeinträchtigungen Kunst vermittelt wurde und die Kreativität, mit der die einzelnen sehr beeindruckenden Kunstwerke entstanden sind. Besonders beeindruckend waren die Darstellung des „Letzten Abendmahls“ von Da Vinci als Skulpturengruppe und die mit den Fingern ertastbare Nachgestaltung des „Rhinozeros“ von Dürer durch das LBZ für Blinde und Sehgeschädigte, die farbenfrohen und sehr detailiert gestalteten Werke des LBZ für Hörgeschädigte (u. a. van Gogh’s „Sonnenblumen“ und eine Nachgestaltung der „Grünen Zitadelle“ von Hundertwasser), sowie die kraftvollen und lebendigen Arbeiten des LBZ für Körperbehinderte (u. a. der Bilderzyklus „Bosporus-Express“, bei der die Jugendlichen frei und intuitiv nach Musik gemalt hatten).

Viele Besucher waren beeindruckt von der didaktischen Kreativität, mit denen auch Kindern und Jugendlichen mit körperlichen Beeinträchtigungen Kunst auf sehr unterschiedliche Weise nahe gebracht und vermittelt wird. Die Resonanz der Besucher auf die Ausstellung war durchgehend positiv, viele hätten sich eine Verlängerung der Ausstellungszeit gewünscht. Es gelang uns, besonders Kinder und Jugendliche mit der Ausstellung anzusprechen und zum Nachdenken und Mitmachen anzuregen, ebenso zahlreiche Besucher über die verschiedenen Projekte und ihre derzeitige aktuelle Situation (ungewisse Zukunft durch Streichung von Projektgeldern etc.) zu informieren und damit für diese wichtige und sehr lebens-nahe Art der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu sensibilisieren.

Die Projektierung und Planung, der Aufbau und die Begleitung der Ausstellung wurden von den Vereinsmitgliedern sehr engagiert gestaltet. Es war für unseren Verein das 1. große Projekt. Die in der Planungs- und Durchführungsphase gesammelten Erfahrungen werden wir bei zukünftigen Projekten weiter einfließen lassen. Das Resümee dieser Ausstellung ist: ein großer Erfolg, der auf die Arbeit unseres Vereins aufmerksam machte und den ausgestellten Projekten ein gutes öffentliches Forum bot.

Wir wurden dadurch ermutigt, auch zukünftig ähnlich gelagerte Projekte in Angriff zu nehmen und zu realisieren. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Spendern bedanken und hoffen auf weitere gemeinsame Zusammenarbeit. Ohne ihre Unterstützung hätte dieses Projekt trotz unseres Engagements nicht realisiert werden können.

Halle, September 2010
Vorstand des Vereins

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